„Wir bauen die Zukunft“

20.03.2017 22:00

Besuch aus Jekaterinburg im Ural in der Berufsschule 1 in Augsburg

Augsburg: - „Wir bauen die Zukunft“ – unter diesem Motto besuchten Lehrer und Schüler vom Uraler College für Technologie und Unternehmertum aus Jekaterinburg 10 Tage die Berufsschule 1 für Metalltechnik in Augsburg und bauten einen Brunnen.

Am Montag, den 20. März 2017 um 10 Uhr war es endlich soweit: Nach vielem Planen und Vorbereiten kamen die Gäste aus Jekaterinburg am Flughafen München an, wo Sie vom stellvertretende Schulleiter und Projektleiter Robert Karlinger empfangen wurden. Bei der 1-stündigen Fahrt nach Augsburg konnten alle bereits erste Eindrücke gewinnen.

An der Berufsschule 1 angekommen, wurden die Lehrer, Pavel Khramtsov, Irina Varkentin und die Schüler, von der Schulleiterin Erika Mayer aufs Herzlichste begrüßt und sie stellte die am Projekt beteiligten Lehrkräfte, Johannes Forstmeier und Günther Hirschmüller, vor. Danach ging es zur Stärkung in die Schulkantine mit anschließendem Gruppenbild.

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Nach einigen organisatorischen Dingen ging es mit der Straßenbahn zur Jugendherberge, dem Zuhause, während des Aufenthalts in Augsburg. Die Gäste konnten so schon ihren täglichen Weg zur Schule kennen lernen. Nach dem Einchecken konnten sich alle erst einmal von den Strapazen der Anreise ausruhen. Am späten Nachmittag machte Johannes Forstmeier mit der Gruppe eine erste Erkundungstour durch die Augsburger Innenstadt.

Das Projekt „Brunnen“ beginnt!

Am nächsten Tag ging es mit der Straßenbahn zur Schule und das Projekt „Brunnen“ konnte starten. Fachoberlehrer Günther Hirschmüller stellte den Schülern das Projekt mit den entsprechenden durchzuführenden Arbeiten vor.

Für das, unter der Regie von Herrn Mario Brückner (Bild links) und Herrn Heribert Frank (nicht auf dem Bild) mit seinen „Klempnern“ hergestellte und vorbereitete Brunnenbecken, musste das „Innenleben“ angefertigt werden.

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Jeder der 20 Schüler stellte einen Becher aus Kupfer und das dazugehörige Kupferrohr, die Verbindung von Steigleitung im Brunnen mit dem Kupferbecher, her. Die Herausforderung bestand darin, dass sich der Kupferbecher auf dem Rohr bei einem gewissen Füllstand drehen und damit entleeren musste. Unter Anleitung von Herrn Hirschmüller führten die Schüler mit sehr viel Engagement und Interesse die Arbeiten durch und stellten so in den nächsten arbeitsreichen Tagen die notwendigen Teile für den Brunnen her. tl_files/SHK/img/presse/2017-03-20-03-img_5268.jpg
Die russischen Lehrkräfte unterstützten tatkräftig die Schüler. Insbesondere Irina Varkentin, die alle Unterweisungen von Herrn Hirschmüller ins Russische, und natürlich auch die Fragen der russischen Schüler ins Deutsche übersetzte. Unterstützt wurde Sie dabei von Irina Schein. tl_files/SHK/img/presse/2017-03-20-04-img_5246.jpg

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Empfang im Fürstenzimmer des Rathauses durch Bildungsreferent Hermann Köhler

Am Mittwoch führte Johannes Forstmeier die Gruppe durch die historische Stadt. Im Anschluss empfing Bildungsreferent Hermann Köhler die deutsch-russische Gruppe im Fürstenzimmer des Rathauses. In seiner Begrüßungsrede stellte er die besondere Bedeutung eines solchen Schüleraustausches heraus: „es ist für beide Seiten ein großartiger Gewinn, neue Freundschaften entstehen, andere Kulturen lernt man kennen“.

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Im Anschluss besichtigten alle das Prunkstück des Augsburger Rathauses, den goldenen Saal.

Besichtigung der Innung SHK in Augsburg – „eine Herzensangelegenheit“tl_files/SHK/img/presse/2017-03-20-07-img_5267.jpg

Um den russischen Schülern das Ausbildungssystem in Deutschland näher zu bringen stand am Donnerstagvormittag ein Besuch der Innung für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik an. Herr Kaminski, Geschäftsführer der Innung, führte die Gruppe durch die Ausbildungsräume und erläuterte die Ausbildung. Danach stellten alle ein Herz aus Kupferrohren und –fittings her und montierten das Herz auf eine signierte Holzplatte. Mit Begeisterung waren alle dabei.

 

 

 

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Der Versuch einen Brunnen mit Muskelkraft zu schlagen.

Zur Stärkung der Gruppendynamik sollte am Freitag ein Brunnen geschlagen werden. Mit geeignetem Schlagwerkzeug – einer Rohrschelle und einem Schlaggewicht – sollten die Schüler das Saugrohr in den Erdboden treiben. Trotz des großen Ehrgeizes von allen mussten nach zwei missglückten Versuchen abgebrochen werden, das das Rohr auf Beton gestoßen war. So musste für die Inbetriebnahme des Brunnens das Wasser aus der Leitung gezapft werden. Um den Tag erfolgreich zu beenden wurde noch am Brunnen weitergearbeitet.

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Besuch der Gienger Neuheitenschau in Marktschwaben

Am Samstag ging es schon früh mit dem Zug nach Markt Schwaben zur Gienger Neuheitenschau - der Treffpunkt für Anlagenmechaniker alle zwei Jahre in Südbayern - um die neuesten Trends und Techniken aus dem Bereich Sanitär- und Heizungstechnik zu sehen. In mehreren Messehallen auf dem Gelände der Firma Gienger konnte man sich die informieren. Nach dem Messerundgang gab´s dann für alle, bayerische Spezialitäten mit Bierzeltatmosphäre im Cateringzelt der Firma Gienger.

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Auf den Spuren von König Ludwig II.

Auch die bayerische Kultur und Landschaft daurfte bei dem Schüleraustausch nicht zu kurz kommen. Aus diesem Grund machten sich alle mit dem Zug auf den Weg nach Füssen. Dort ganz in der Nähe liegt Schwangau, der zentrale Punkt für die beiden Königsschlösser: Schloss Hohenschwangau und Schloss Neuschwanstein, am Fuß des Tegelbergs. Zu Fuß führt Johannes Forstmeier alle hoch zum Schloss Neuschwanstein und weiter zur Marienbrücke mit herrlichem Ausblick auf das Schloss. Nach dem anstrengenden Fußmarsch hatten sich alle eine Brotzeit verdient – ein bayerisches Picknick mit Käse, Wurst, Rettich und noch Vielem mehr hat den Hunger sehr schnell vergessen lassen. Dabei konnten alle noch die schöne Landschaft genießen. Nach dem Rundgang zu Schloss Hohenschwangau und den vielen Souvenirshops ging es dann wieder zurück nach Augsburg. tl_files/SHK/img/presse/2017-03-20-12-img_1639.jpg

Moderne Heizungstechnik im Ausbildungszentrum der Firma Viessmann

Nach dem erlebnisreichen Wochenende starteten Die Gastschüler mit einer Fortbildung bei der Augsburger Niederlassung der Firma Viessmann. Nach der Begrüßung durch Herrn Hess im Ausbildungszentrum wurden den Schülern die neuesten Geräte in Bereich Öl- und Gasfeuerung vorgestellt. Zudem konnten die Schüler alles über den Aufbau und die Funktionsweise der Geräte erfahren.

Montage und Testlauf des Brunnens

Nur noch zwei Tage bis zur Fertigstellung des Brunnens und dem ersten Test.

Nach Fertigstellung fast aller Teile wurde der Brunnen von allen bei schönstem Frühjahrswetter unter Anleitung von Günther Hirschmüller montiert. Der erste Probebetrieb stand kurz bevor. tl_files/SHK/img/presse/2017-03-20-13-img_5326.jpg

Wasser marsch!

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Beim Einschalten der Pumpe war die Spannung groß. Die ersten Becher füllten sich, und leerten sich auch wieder durch selbstständiges Kippen. Leider füllten sich die oberen Becher nicht, was die Schlussfolgerung zuließ, dass die Pumpenleistung zu gering war. Aber auch wenn der Brunnen noch nicht so funktionierte wie er sollte, waren alle mit der gemeinsam geleisteten Arbeit sehr zufrieden.

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Ereignisreiche 10 Tage gingen rasend schnell vorüber. Bevor die russische Gruppe ihren Nachhauseweg antrat, sollten alle in einer Feedback-Runde von ihren gewonnenen Eindrücken berichten. Der Erfolg des Austausches zeigte sich schon darin, dass die Rückmeldungen ausschließlich positiv waren. Alle Beteiligten freuen sich schon auf die Rückbegegnung und ein Wiedersehen in Jekaterinburg vom 26.04. – 05.05.2017.

Ein ganz besonderer Dank geht an die Eberhard-Schöck-Stiftung die immer mit Rat und Tat zur Seite stand. Ein herzlicher Dank geht auch an Peter Möller und Kristin Bischoff für die Unterstützung und stete Begleitung. Ein weiterer Dank geht an die Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch, die den Schüleraustausch durch die im Jahr 2015 in Moskau stattgefundene „Projektschmiede“ ins Leben gerufen hat und den Schüleraustausch auch finanziell unterstützt.

 

Robert Karlinger

 

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