„Champions League“ des Handwerks

10.04.2013 20:00

FREISPRECHFEIER

 

63 Absolventen erhalten bei der Freisprechfeier der Innung Spengler-, Sanitär, Heizungs- und Klimatechnik in Augsburg ihre Gesellenbriefe

 

Es war diese Atmosphäre, deretwegen wir in weiten Teilen Europas bewundert werden - diese kraftvolle Aura von florierender Wirtschaft und einem gesunden Mittelstand. Und doch waren es "ganz normale Jungs", die an diesem Abend bei der Freisprechungsfeier der Innung Spengler-, Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik voller Stolz ihre Gesellenbriefe in Empfang nahmen und damit nun ihren eigenen Weg der beruflichen Verantwortung beschreiten.

 

Im vollbesetzten Saal des Hotel Zeller in Königsbrunn bei Augsburg herrschte eine geradezu freundschaftlich-familiäre Stimmung, denn fast jeder der Absolventen hatte seine Eltern und Freunde mitgebracht. Innungs-Obermeister Rolf Rieblinger konnte neben den 63 erfolgreichen Prüflingen auch viel prominente Gäste begrüßen, die allesamt die hervorragenden Zukunftsperspektiven der Berufe in dieser Branche würdigten. So war es der Vizepräsident der Handwerkskammer für Augsburg und Schwaben, Hans-Peter Rauch, der gar von der "Champions League des Handwerks" sprach und eine erfolgreiche Gestaltung der Energiewende zu den "größten Herausforderungen unseres Jahrhunderts" zählte: "Hier nehmen die Unternehmen ihres Gewerkes eine zentrale Rolle ein." Die Oberstudiendirektorin der Berufsschule II, Erika Mayer, unterstrich dies auch in ihrer Festansprache: "Ohne Wasser und Wärme läuft nichts in Gebäuden - vom Flughafen bis zum Einfamilienhaus. Oder anders ausgedrückt: Ohne sie wird in Zukunft nichts laufen." Wie alle Redner hob sie die Bedeutung der dualen Ausbildung hervor und übermittelte den jungen Leuten mehrere gute Wünsche: "Die Fähigkeit, im Team zu arbeiten, die Zuversicht, dass Mißerfolge überwunden werden können, die Unerschrockenheit, stets wachsam und kritisch zu sein, sowie die Bereitschaft, andere Menschen und Anschauungen zu tolerieren."

 

“Sie sind Leistungsträger der Gesellschaft”

 

Der 3. Bürgermeister der Stadt Augsburg, Hermann Weber - selbst gelernter Handwerker aus der Baubranche - würdigte besonders die Wichtigkeit eines gemeinsamen Handelns zwischen Politik und Wirtschaft: "Ich kann Ihnen versichern, dass die Stadt Augsburg immer ein Partner des Mittelstandes ist und bleibt - die Politik muss dafür die notwendigen Rahmenbedingungen schaffen."

 

Der Augsburger Bundestagsabgeordnete Christian Ruck (CSU) blickte zunächst humorvoll zurück: "Vor 50 Jahren hatte mein Vater eine Heizung bestellt - damals geradezu eine wärmende Wunderwaffe, inzwischen längst aber ein Museumsteil." Den Absolventen rief er zu: "Sie sind ab heute Leistungsträger der Gesellschaft, und es sind sie und ist der Mittelstand, der die Energiewende zum Wohle aller umsetzen muss." Obermeister Rolf Rieblinger unterstrich in seiner Abschlußrede neben einem nachdrücklichen Dank an die Eltern, Ausbilder, Firmen und Lehrkräfte nochmals die großen Chancen und ungemein vielfältigen Facetten der wohl zukunftsträchtigsten Branche des gesamten Handwerks: "Es ist höchst anspruchsvoll, was in unseren Berufen alles gekonnt werden muss und verlangt wird - es geht um Luft, Wasser, Erdwärme, Blockheizkraftwerke, es geht um genaue Berechnungen ebenso wie um die Kunstfertigkeiten eines Spenglers, Öl- und Gaskessel, Solarenergie und vieles mehr." Und er gab "seinen" jungen neuen Kollegen mit auf den Weg: "Bleiben sie nicht stehen - wenn Sie sich immer weiterbilden, werden sie nie arbeitslos."

 

Jetzt beginnt der ”Ernst des Lebens”

 

Diesen Eindruck hatte an diesem Abend ohnehin niemand. Einige der "Junggesellen" standen draußen vor dem Saal und debattierten eifrig darüber, womit sie sich in Zukunft auf einer jetzt "höheren Ebene" auseinandersetzen müssen: mit Architekten, Planern und teilweise unverständlichen Plänen, mit Elektrikern und offenen Leitungen, mit Dachdeckern, die "noch immer nicht da waren" und einem oftmals "ungeheuren Termindruck". Ja, jetzt sind sie frei und mittendrin im “Ernst des Lebens” - im Wirtschaftskreislauf Deutschland, um dessen Effizienz uns so viele beneiden. Denn keine Sorge: Morgen kommt er schon auch noch, der Maler...

 Wolfgang Taubert

 

 

Bild 1: Sie waren die drei besten Klempner (v.l.): Benaja Hartmann (2. Platz), Michael Koch (1. Platz), Florian Besler (3. Platz) zusammen mit Ausbildungsleiter Stanislaus Kaminski und Augsburgs 3. Bürgermeister Hermann Weber.

Bild 1: Sie waren die drei besten Klempner (v.l.): Benaja Hartmann (2. Platz), Michael Koch (1. Platz), Florian Besler (3. Platz) zusammen mit Ausbildungsleiter Stanislaus Kaminski und Augsburgs 3. Bürgermeister Hermann Weber.

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Bild 2: Oberstudiendirektorin Erika Mayer von der Berufsschule II (im Vordergrund), am Rednerpult Innungs-Obermeister Rolf Rieblinger.

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Bild 3: Die drei besten Anlage-Mechaniker der Sanitär-Heizung-Klimatechnik (AM SHK), v.l. Joachim Högg (2. Platz), Thomas Spiegl (1. Platz), Marcel Müller (3. Platz) mit Ausbildungsleiter Stanislaus Kaminski und Augsburgs 3. Bürgermeister Hermann Weber.

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Bild 4: Die Gesamtsieger in der Sommer- und Winterprüfung 2012/2013 AM SHK, v.l. Thomas Spiegl im Klempner-Handwerk, Johannes Preis im Klempner-Handwerk, der Vorsitzende des Gesellenprüfungs-Ausschusses, Peter Winkelhofer, sowie Augsburgs 3. Bürgermeister Hermann Weber und Ausbildungsleiter Stanislaus Kaminski.

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Bild 5: Sie war die einzige Frau unter 62 männlichen Kollegen: Nada Kamberovic schloß
erfolgreich ihre Prüfung zur Gesellin im Klempner-Handwerk ab.

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Bild 6: Der stellvertretende Präsident der Handwerkskammer für Augsburg und Schwaben, Hans-Peter Rauch, bei seiner beeindruckenden Festansprache.

 

 

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